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Rie­sen­chance für das Ehren­amt

Medien-Information Nr. 02/2024 vom

Ein ver­pflich­ten­des Gesell­schafts­jahr kann Sport­ver­eine wie­der­be­le­ben und dem Übungs­lei­ter- und Ver­eins­ma­na­ger­man­gel ent­ge­gen­wir­ken

Eines vorab: Der orga­ni­sierte Sport in Bay­ern ist gut auf­ge­stellt – rund 4,7 Mil­lio­nen Mit­glied­schaf­ten in 11.500 Sport­ver­ei­nen und 300.000 Ehren­amt­li­che in Übungs­lei­ter- oder Ver­wal­tungs- und Füh­rungs­funk­tio­nen spre­chen eine ein­deu­tige Spra­che. Den­noch, nicht zuletzt auf­grund stei­gen­der Mit­glie­der­zah­len kommt das Ehren­amt – eine Tätig­keit, die unent­gelt­lich in der Frei­zeit aus­ge­übt wird – zuse­hends an seine Gren­zen. Ein ver­pflich­ten­des Gesell­schafts­jahr kann hier für Sport­ver­eine weit­rei­chende Ent­las­tun­gen mit sich brin­gen.

Die Nach­frage nach Sport­an­ge­bo­ten in baye­ri­schen Sport­ver­ei­nen ist nach wie vor unge­bro­chen hoch. Das Ange­bot ist in vie­len Fäl­len jedoch oft­mals limi­tiert. Der Grund: Übungs­lei­ter­man­gel. Junge, enga­gierte Sport­le­rin­nen und Sport­ler aus dem – im Opti­mal­fall – eige­nen Nach­wuchs feh­len häu­fig. Der Weg- oder Rück­zug durch Aus­bil­dung, Stu­dium oder Beruf und Fami­lie sind die häu­figs­ten Gründe. Ein ver­pflich­ten­des Gesell­schafts­jahr mit der Mög­lich­keit die­ses im Ehren­amt eines Sport­ver­eins aus­üben zu kön­nen, könnte die Sorge von vie­len Ver­ei­nen und Ver­eins­ver­ant­wort­li­chen lin­dern.

„Sport­ver­eine prä­gen den Cha­rak­ter“

„Ein ver­pflich­ten­des Gesell­schafts­jahr, z.B. in einem Sport­ver­ein, hat die enorme Chance, junge Men­schen für die Ver­eins­ar­beit zu begeis­tern und sie nach­hal­tig und lang­fris­tig an den Ver­ein zu bin­den. Gleich­zei­tig gibt es den Schul­ab­gän­ge­rin­nen und ‑gän­gern die Mög­lich­keit sich selbst wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und die in der schu­li­schen Lauf­bahn oft wenig oder gar nicht geför­der­ten, aber enorm wich­ti­gen, soge­nann­ten ‚Soft Skills‘ zu erler­nen. Sport­ver­eine prä­gen den Cha­rak­ter, sie sozia­li­sie­ren auf eine gewisse Weise und sind damit ein wich­ti­ger demo­kra­ti­scher Bei­trag für unsere Gesell­schaft“, plä­diert Jörg Ammon, Prä­si­dent des Baye­ri­schen Lan­des-Sport­ver­bands e.V. (BLSV), für eine zügige Umset­zung.

Gesell­schafts­jahr im Sport­ver­ein mit unbe­grenz­ten Mög­lich­kei­ten

Die Ein­satz­mög­lich­kei­ten für junge Men­schen in einem ver­pflich­ten­den Gesell­schafts­jahr im Sport­ver­ein sind quasi unbe­grenzt. Vom Übungs­lei­ter über Hal­len- und Platz­wart-Tätig­kei­ten bis zum Social Media Mana­ger oder gar in der Vor­stand­schaft sind alle Rol­len in der Ver­eins­struk­tur denk­bar. Diese erge­ben nach­fol­gend neue Mög­lich­kei­ten für spä­tere, beruf­li­che Lauf­bah­nen und Kar­rie­ren.

Junge Men­schen müs­sen vom Sport über­zeugt sein.

„Sport­ver­eine zäh­len zu den größ­ten und stärks­ten loka­len und regio­na­len Netz­wer­ken, die wir haben. Gleich­zei­tig sind sie in vie­len Regio­nen auch der soziale Motor. Der Ein­satz in einem ver­pflich­ten­den Gesell­schafts­jahr für den Sport ist daher eine unglaub­lich hohe Chance, die Regio­nen und das Ehren­amt glei­cher­ma­ßen nach­hal­tig und lang­fris­tig zu stär­ken, das Ehren­amt auf ein neues Niveau zu heben und vor allem für die Zukunft neue Nach­wuchs­kräfte zu gewin­nen und zu hal­ten“, ist der Vor­sit­zende der Baye­ri­schen Sport­ju­gend im BLSV (BSJ), Michael Weiß, davon über­zeugt, dass das ver­pflich­tende Gesell­schafts­jahr für alle Betei­lig­ten nur Vor­teile bringt. „Es kann aber nur funk­tio­nie­ren, wenn wir die jun­gen Men­schen dahin­brin­gen, diese Vor­züge und die Basis­de­mo­kra­tie anzu­er­ken­nen und sie sich frei­wil­lig für den Sport und den Ver­ein ent­schei­den“, ergänzt der BSJ-Vor­sit­zende.   

Belas­tungs­probe Ganz­tags­be­treu­ung

Mit Blick auf den Beginn des Schul­jah­res 2026/27 und dem suk­zes­si­ven und flä­chen­de­cken­den Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung in Bay­ern, wer­den die Bedarfe an ver­füg­ba­ren Übungs­lei­te­rin­nen und ‑lei­tern sprung­haft anstei­gen. Auch hier kann das ver­pflich­tende Gesell­schafts­jahr einem dro­hen­den Eng­pass nach­hal­tig ent­ge­gen­wir­ken.