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BLSV UND BSJ FOR­DERN ZU KLA­RER HAL­TUNG AUF: NEIN ZU RUSSI­SCHEN UND BELA­RUS­SI­SCHEN ATHLE­TIN­NEN UND ATHLE­TEN BEI INTER­NA­TIO­NA­LEN WETT­KÄMP­FEN. SPER­RUNG WEITER­HIN DRIN­GEND NOT­WEN­DIG

Medien-Information 02/2023 vom

BLSV-Prä­si­­dium ist sich einig: Der orga­ni­sierte Sport in Deutsch­land muss sich mit einer kla­ren Mei­nung zur Entschei­dung des IOC Grund­sat­zes vom 25. Januar 2023 äußern. Die Rück­kehr russi­scher und bela­rus­si­scher Sport­le­rin­nen und Sport­ler auf das inter­na­tio­nale Sport­parkett wäre ein fata­les Signal.

Eine am 25. Januar 2023 verab­schie­de­ten Reso­lu­tion anläss­lich des Jahres­tags der Entfes­se­lung des russi­schen Angriffs­kriegs gegen die Ukraine besagt, dass russi­schen und bela­rus­si­schen Sport­le­rin­nen und Sport­lern dem Grund­satz nach die Wieder­ein­glie­de­rung in den inter­na­tio­na­len Sport zu ermög­li­chen sei. Die Hal­tung des Deut­schen Olym­pi­schen Sport­bun­des e.V. (DOSB) dazu ist auch nicht eindeu­tig. Anders hinge­gen die man­cher Landes­sport­bünde und auch die des Baye­ri­schen Lan­des Sport-Ver­ban­­des e.V. (BLSV): „Ich sehe nicht die geringste Recht­fer­ti­gung, russi­sche und bela­rus­si­sche Athle­tin­nen und Athle­ten zu inter­na­tio­na­len Wett­be­wer­ben zuzu­las­sen“, so BLSV-Prä­si­­dent Jörg Ammon aus tie­fer Über­zeu­gung. Eine Zulas­sung russi­scher oder bela­rus­si­scher Top-Spor­t­­ler sei im Lichte der grau­sa­men und uner­träg­li­chen Bil­der aus der Ukraine, die seit mehr als einem Jahr das Welt­ge­sche­hen erschüt­tern, nicht vertret­bar und wider­sprä­che nicht nur den Wer­ten und Grund­sät­zen des Sports.

Sport­ler auf Pro­pa­­ganda-Tour sind nicht will­kom­men

Viele Sport­le­rin­nen und Sport­ler Russ­lands und Bela­rus ste­hen in den Diens­ten ihrer Streit­kräfte. Und das in der Regel sehr loyal und system­treu. Am Bei­spiel des russi­schen Turn­welt­meis­ters Nikita Nagorny wird dies mehr als deut­lich. Bis Anfang letz­ten Jah­res 2022 war der Russe Nagorny beim Turn-Bun­des­­li­­gis­­ten TG Saar tätig. Der Tur­ner ist in sei­ner russi­schen Hei­mat Offi­zier der Natio­nal­garde und in die­ser Funk­tion sowie als Sport­idol Russ­lands regel­mä­ßig auf Pro­pa­­ganda-Tour unter­wegs. Zu Beginn des Krie­ges 2022 bekann­ter­ma­ßen auch in den Gebie­ten Luhansk und Donezk. Die TG Saar kün­digte darauf­hin den Ver­trag mit dem unein­sich­ti­gen Welt­meis­ter. Nagorny ist nicht der ein­zige russi­sche Sport­ler mit solch einem Werde­gang, wohl aber einer der Bekann­tes­ten.

Kri­tik auch von der Jugend­ver­tre­tung

Die vagen Äuße­run­gen über die Wieder­zu­las­sung der Sport­le­rin­nen und Sport­ler aus Russ­land und Bela­rus sind auch für den Vorsit­zen­den der Baye­ri­schen Sport­ju­gend e.V. im BLSV, Michael Weiß, abso­lut inak­zep­ta­bel. „Auf Grund der Bruta­li­tät des Krie­ges, des immer­wäh­ren­den Leids der Schwächs­ten in der Gesell­schaft – von Frauen und Kin­dern bis zu kran­ken und älte­ren Men­schen – darf es für russi­sche und bela­rus­si­sche Athle­tin­nen und Athle­ten keine Aus­nahme geben“, so Weiß. Seit Kriegs­be­ginn sind aus der Ukraine rund 1,1 Millio­nen Men­schen nach Deutsch­land geflüch­tet. „Für jeden einzel­nen Geflüch­te­ten, der bei uns in Deutsch­land Schutz und Frie­den gesucht hat, wäre eine Zulas­sung russi­scher und bela­rus­si­scher Spit­zen­sport­ler bei inter­na­tio­na­len Wett­kämp­fen ein Schlag ins Gesicht,“ betont Michael Weiß, der auch Spre­cher der Landes­sport­ju­genden in Deutsch­land ist.

Eindeu­ti­ges State­ment des DOSB am 07. März 2023 not­wen­dig

Der Baye­ri­sche Lan­des-Spor­t­­ver­­­band e.V. wird in der kommen­den Woche auf der virtu­el­len Konfe­renz des Deut­schen Olym­pi­schen Sport­bun­des e.V. (DOSB) sei­nen über­zeug­ten Stand­punkt mani­fes­tie­ren und zu einer kla­ren Hal­tung auf­for­dern.

Die im Januar die­ses Jah­res verkün­dete Posi­tion des IOC muss aus deut­scher Sicht klar beant­wor­tet wer­den. „Eine Wieder­zu­las­sung russi­scher und bela­rus­si­sche Athle­tin­nen und Athle­ten zu inter­na­tio­na­len Wett­kämp­fen – selbst unter neutra­ler Flagge und der Ach­tung der IOC Anti-Doping­­­vor­­­ga­­ben – kommt für den BLSV nicht in Frage“, betont Ammon mit Blick auf den 07. März 2023 und das Tref­fen der DOSB-Mit­glied­s­or­­ga­­ni­­sa­­tio­­nen. Rund 170 Natio­nen hat­ten am 25. Januar 2023 der Grund­satz­ent­schei­dung des IOC zuge­stimmt, nur 36 waren dage­gen.