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Mehr Chan­cen für die Jugend(-arbeit)

Der Baye­ri­sche Jugend­ring appel­liert an Poli­tik und Gesell­schaft für mehr Gehör von Jugend­the­men

Wer in die Zukunft inves­tie­ren will, muss die Jugend mit all ihren Sor­gen, Nöten und Anlie­gen nicht nur ver­ste­hen, son­dern sie auch ernst­neh­men und ihr Per­spek­ti­ven bie­ten. Die Voll­ver­samm­lung des Baye­ri­schen Jugend­rings (BJR) hat in meh­re­ren Schwer­punk­ten auf­ge­zeigt, wel­che The­men die Gene­ra­tion von mor­gen und deren Jugend­ver­bände schon heute bewe­gen: u.a. Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung für Grund­schul­kin­der, Kür­zun­gen der Bun­des­re­gie­rung bei Frei­wil­li­gen­diens­ten und que­ere Jugend­ar­beit.

Bei sei­ner ers­ten jugend­po­li­ti­schen Grund­satz­rede hat der seit Mai 2023 amtie­rende Prä­si­dent des BJR, Phil­ipp Seitz, ein­dring­lich an Poli­tik und Gesell­schaft appel­liert, jetzt end­lich die Jugend als „ver­ges­sene Gene­ra­tion“ der Corona-Pan­de­mie in den Mit­tel­punkt zu stel­len und die Jugend­ar­beit durch aus­rei­chende finan­zi­elle Mit­tel zu stär­ken. Mit Blick auf die lau­fen­den Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen in Bay­ern äußerte Seitz den drin­gen­den Wunsch, dass die Jugend­ar­beit in Bay­ern im Koali­ti­ons­ver­trag expli­zit fest­ge­schrie­ben wird.

Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung für Grund­schul­kin­der

Der Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung für Grund­schul­kin­der, wie er laut Bun­des­ge­setz ab 2026 in Kraft tritt, macht einen deut­li­chen Aus­bau qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger Betreu­ungs­an­ge­bote not­wen­dig. Dabei kommt der Jugend­ar­beit eine wich­tige Funk­tion zu, denn mit ihren vie­len Ein­rich­tun­gen und loka­len Ange­bo­ten wie Feri­en­frei­zei­ten oder Grup­pen­stun­den kann sie ein bedeu­ten­der Part­ner für die Schule sein.

Mehr Chancen für die Jugendarbeit - Sandra Fröhlich, Christian Kuhnle, Lena Müller
Für die Baye­ri­sche Sport­ju­gend als Dele­gierte des Vor­stan­des vor Ort (v.l.): San­dra Fröh­lich, Chris­tian Kuhnle und Lena Mül­ler. © BSJ | San­dra Fröh­lich

Mit einem grund­le­gen­den Stra­te­gie­pa­pier gibt der BJR nun Ori­en­tie­rung: Auf ihrer Voll­ver­samm­lung in Nürn­berg ver­ab­schie­de­ten die Dele­gier­ten das Papier mit Impul­sen zu den aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen wie der Fest­le­gung von Qua­li­täts­kri­te­rien, For­men der Koope­ra­tion mit Schu­len, Finan­zie­rungs­fra­gen, der Gewin­nung von zusätz­li­chen Fach­kräf­ten oder der Umgang mit Frei­zeit­an­ge­bo­ten wäh­rend der Schul­fe­rien.

Nein zu Kür­zun­gen bei Frei­wil­li­gen­diens­ten

Mit Blick auf die För­de­rung der Jugend­ar­beit for­der­ten die Dele­gier­ten in einem wei­te­ren Beschluss deren Ver­ein­fa­chung und Fle­xi­bi­li­sie­rung. Pro­jekte und Maß­nah­men soll­ten auch über meh­rere Jahre geplant und bewil­ligt wer­den kön­nen. Dies gibt den Orga­ni­sa­tio­nen Pla­nungs­si­cher­heit, was ins­be­son­dere dann wich­tig ist, wenn auch Per­so­nal­res­sour­cen geför­dert wer­den. Der BJR kri­ti­siert zudem die vor­ge­se­he­nen Kür­zun­gen der Bun­des­re­gie­rung bei den Frei­wil­li­gen­diens­ten. Ein Beschluss for­dert die Rück­nahme der Kür­zun­gen. Die ohne­hin finan­zi­ell knapp aus­ge­stat­te­ten Frei­wil­li­gen­dienste müss­ten von Lan­des- und Bun­des­ebene bedarfs­ge­recht finan­ziert wer­den.

Die Appelle des BJR rich­ten sich ganz klar in Rich­tung der Poli­tik aber auch direkt an die Gesell­schaft. © BSJ | San­dra Fröh­lich

Schwer­punkt­thema: Que­ere Jugend­ar­beit

Bei der BJR-Voll­ver­samm­lung beschäf­tig­ten sich die Dele­gier­ten zudem mit dem Schwer­punkt­thema „Que­ere Jugend­ar­beit“. Nain Hei­lig­ers vom Insti­tut für Diver­sity- & Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­for­schung (IDA) stellte dazu erste Ergeb­nisse einer Stu­die vor. Diese ver­deut­lich­ten, wie hoch das Aus­maß von Dis­kri­mi­nie­rung sei, das LSBTIQA* Jugend­li­che in Bay­ern erle­ben. Der BJR setzt sich seit Lan­gem aktiv für Inklu­sion und Gleich­be­rech­ti­gung ein, um Dis­kri­mi­nie­rung zu bekämp­fen und das Wohl­be­fin­den quee­rer Jugend­li­cher zu för­dern.

Die Baye­ri­sche Sport­ju­gend (BSJ) bei der BJR-Voll­ver­samm­lung

Die Baye­ri­sche Sport­ju­gend im BLSV ist nicht nur der Jugend­ver­band des orga­ni­sier­ten Sports und zustän­dig für alle Sport­le­rin­nen und Sport­ler unter 27 Jahre, son­dern auch eigen­stän­di­ger Jugend­ver­band.

Die BSJ ist damit der größte Mit­glieds­ver­band im Baye­ri­schen Jugend­ring und bei den bei­den jähr­li­chen Voll­ver­samm­lun­gen mit sei­nen dele­gier­ten Vor­stands­ver­tre­tern dabei. Bei der 163. Voll­ver­samm­lung am 20.–22.10.2023 in Nürn­berg wurde das Thema Que­ere Jugend­ar­beit als Schwer­punkt behan­delt und der Weg für mehr Tole­ranz zur Diver­si­tät berei­tet.

Ein beson­de­res Augen­merk wurde von der BSJ auf den Antrag „Frei­wil­li­gen­dienste stär­ken nicht kür­zen!“ gelegt. Hierzu for­dert die BJR-Voll­ver­samm­lung, dass die ange­droh­ten Kür­zun­gen in den Frei­wil­li­gen­diens­ten zurück­ge­nom­men und von Lan­des- und Bun­des­ebene durch aus­rei­chend För­der­mit­tel bedarfs­ge­recht aus­ge­stat­tet wer­den.

Ebenso wurde für den Antrag „Impulse zur Ganz­tags­bil­dung“ von der Voll­ver­samm­lung gestimmt und damit eine Ori­en­tie­rung für die Jugend­ar­beit im Rah­men des Aus­baus des Ganz­tags bzw. den kom­men­den Rechts­an­spruch auf Ganz­tags­be­treu­ung gege­ben.

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