Der organisierte Sport in Bayern fordert ein Weiterdenken des schulischen Ganztagsangebots durch Sport und Bewegung. Ein neuer Rahmen für eine bessere Verzahnung von Schul- und Vereinssport muss geschaffen werden.
Es ist der letzte Jahrgang ohne einen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung. Der vereinte organisierte Sport macht weiterhin mit Nachdruck darauf aufmerksam, dass Lernen und Bewegung untrennbar zusammengehören. Sportvereine müssen daher integraler Akteur der Ganztagsförderung sein. Um Sport und Bewegung flächendeckend in die Ganztagsschulangebote zu bekommen, hat die Bayerische Sportjugend ein Positionspapier verfasst, das bei der Kinder- und Jugendsportkonferenz an die Bayerische Jugendministerin, Ulrike Scharf, MdL, übergeben wird.
Stillsitzen und dabei Wissen aufnehmen, über viele Stunden am Tag, das widerspricht dem kindlichen Naturell. Kinder brauchen Bewegungsfreiheit. Die neu gestaltete „Bewegungshalbestunde“ ist ein erster wichtiger Ansatzpunkt in die richtige Richtung. Die Bayerische Sportjugend (BSJ) und der Bayerische Landes-Sportverband e.V. (BLSV) fordern darüber hinaus in einem sieben Punkte umfassenden Positionspapier, dass Sport und Bewegung vor allem im Ganztagsangebot fest verankert wird. Die Zeit bis zum Schuljahresstart 2026/27 muss daher dringend genutzt werden, um auf die Forderungen einzugehen und die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Der organisierte Sport steht als starker Partner bereit
„Gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung wollen wir die Voraussetzungen für bestehende und künftige Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen mit Nachdruck optimieren. Denn nachhaltige und gesundheitsorientierte Erziehung kann nur funktionieren, wenn Sport und Bewegung in kindgerechten Dosen angeboten werden. Das Sport- und Bewegungsangebot im schulischen Ganztag muss daher verstärkt werden. Der organisierte Sport steht hierfür als starker Partner bereit. Die von uns eingebrachten Punkte zur optimalen Verzahnung von schulischem Ganztag und organisiertem Sport müssen dabei als dringende Notwendigkeit verstanden werden, nicht als bloße Empfehlung“, sagt Michael Weiß, Vorsitzender der BSJ.
Übergabe des Positionspapiers an Jugendministerin Ulrike Scharf
Das BSJ-Positionspapier mit seinen sieben Punkten zur optimalen Verzahnung von organisiertem Sport und der Ganztagesförderung in der Grundschule wurde zum Auftakt der Kinder- und Jugendsportkonferenz, KiJuKo, an die Vertreterin der Bayerischen Staatsregierung, Staatsministerin Ulrike Scharf, übergeben. Die KiJuKo ist Bayerns größte Fortbildungsveranstaltung im Kinder- und Jugendsport und befasste sich dieses Jahr mit der Bewegungsförderung von Kindern in Kindergarten und Grundschule, die die Thematik des ab dem Schuljahr 2026/27 kommenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung miteinschließt. Die Bayerische Jugendministerin besuchte als Schirmherrin die Veranstaltung und nahm das Positionspapier persönlich in Empfang.
Mit sieben Punkten zu mehr Sport und Bewegung im schulischen Ganztag
Mit folgenden sieben Punkten will die BSJ für eine zukünftig enge Verzahnung von Ganztagsbetreuung in Schulen und Sportvereinen werben:
- tägliche Bewegungs-/ Sporteinheit im Ganztag verpflichtend machen
- Zuständigkeiten für schulische und außerschulische Angebote klären und verdeutlichen
- Angebote freier, ehrenamtlicher Träger als Beitrag zur Erfüllung des Rechtsanspruchs anerkennen
- Raum schaffen – Sportstätten und Sozialräume bauen, sanieren, öffnen
- Abwicklungsprozesse vereinfachen und digitalisieren
- Honorierung von Vereinsangeboten vereinheitlichen und verbessern
- Modell „Freiwilligendienste im Ganztag“ stärken
Das vollständige BSJ-Positionspapier steht zum Download bereit.