Gerade in Zeiten persönlichen Wachstums profitieren Kinder und Jugendliche vom positiven Einfluss sportlicher, aber auch zwischenmenschlicher Vorbilder. Abseits der häuslichen Erziehung und der schulischen Erfahrungen spielen hierbei auch die Sportvereine und deren Coaches und Übungsleiter eine entscheidende Rolle. Sie prägen die Nachwuchsakteure sowohl auf dem Feld, der Turnmatte oder dem Court als auch als Mensch. Sie vermitteln fachliche Inhalte, aber auch die Grundwerte des Sports: Zusammenhalt, Rücksicht und Toleranz. Um die ehrenamtlichen Trainer auf diese verantwortungsvolle Aufgabe bestmöglich vorzubereiten, bot die Bayerische Sportjugend – Bezirk Niederbayern und in diesem Jahr einen Übungsleiterlehrgang Breitsport an, in dem eben nicht nur der sportliche, sondern auch der sozial-edukative Aspekt des Trainerdaseins Betrachtung fand.
Insgesamt 29 Interessierte – weitere Personen hatten sich sogar auf der Warteliste befunden – profitierten zwischen Anfang April und Ende Mai in den Wochenendlehrgängen, welche in der Turngemeinde Landshut stattfand, von der außerordentlichen Lehr- und Ehrenamtserfahrung von Ausbildungsleiter Georg Hofer, aber auch verschiedenen fachspezifischen Experten, die ein breites Spektrum der im Übungsleiter-Job auftretenden Herausforderungen beäugten. Um der breitensportlichen Maxime gerecht zu werden, ermöglichte der Kurs den Teilnehmern Einblicke in zahlreiche Mannschafts- und Individualsportarten: So standen unter anderem Geräteturnen, Leichtathletik, Fußball, Handball, Basketball und Volleyball auf dem Curriculum. Schließlich birgt jede Sportart seine eigenen Herausforderungen, Risiken und potentiellen Förderpunkten für einzelne Sportler, die die jeweiligen Referenten und Leiter Georg Hofer den 21 Frauen und acht Männern im Lehrgang näherbrachten.
Doch wagt die Bayerische Sportjugend gemeinsam mit den angehenden Übungsleitern auch den Blick über den Tellerrand: So standen auch sportbiologische und medizinische Grundkenntnisse auf dem Programm, um etwaige Verletzungsrisiken und ‑bilder, sowie deren Leistungs- und Belastbarkeit in verschiedenen Altersgruppen einschätzen zu können. Im Vordergrund befand sich ferner die methodische Trainings- und Bewegungslehre, sowie die Entwicklung optimaler Trainingskonzepte und ‑abläufe, wenngleich die Individualität der Übungsleiter stets spannende Diskussionen und Impulse hervorbrachte. Zum ganzheitlichen Ansatz des Lehrgangs gehört jedoch untrennbar ebenfalls der präventive Ansatz der BSJ: Als sportlich und menschlich Verantwortlicher gilt es sensibel zu sein, den richtigen Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu kennen, stets ein offenes Ohr zu haben und so jeglicher Art von Gewalt, sexualisierter, psychischer oder körperlicher Natur vorzubeugen.
Lehrgangsleiter Georg Hofer, der die BSJ-Übungsleiterausbildung bereits seit vielen Jahren ehrenamtlich vorbereitet und durchführt, freute sich abschließend, dass trotz des zeitaufwändigen und fachlich anspruchsvollen Übungsleiterlehrgangs alle 29 Teilnehmenden sowohl die Prüfung der Theorie als auch die praktische Lehrprobe mit Bravour ablegten und so die Lizenz vonseiten der BSJ – Bezirk Niederbayern in Empfang nehmen konnten. Das bunte Teilnehmerfeld aus verschiedensten Generationen ist somit bereit, sowohl sportlich als auch zwischenmenschlich die verantwortungsvolle Rolle als ehrenamtlicher Trainer oder Betreuer bestmöglich auszufüllen. „Wir wollen die Übungsleiter-Ausbildung aber in Zukunft noch weiter forcieren, zusätzliche Lehrgänge und damit Plätze für Interessierte anbieten und so das fachliche und sozial-edukative Wissen in die Breite des Sports und Ehrenamts bringen“, erläutert Michael Limmer, Bezirksvorsitzender der Bayerischen Sportjugend im Bezirk Niederbayern, die stets ambitionierte und zukunftsorientierte Haltung des Verbandes.