Ehren­amt ist „die ulti­ma­tive Form der Demo­kra­tie“

Der Bezirk Ober­pfalz des Baye­ri­schen Lan­des-Sport­ver­ban­des ver­leiht Ehren­amts­preise an neun ver­diente Sport­funk­tio­näre

WIN­DI­SCHE­SCHEN­BACH. Das Ehren­amt ist der Herz­schlag des Sports und setzt alle in Bewe­gung. Mit die­ser Fest­stel­lung begrüßte die Bezirks­vor­sit­zende des Baye­ri­schen Lan­des-Sport­ver­ban­des (BLSV), Bar­bara Her­nes, die neun neuen Preis­trä­ger und zahl­rei­che Ehren­gäste im Semi­nar­haus Johan­nis­thal zur Ver­lei­hung des BLSV-Ehren­amts­prei­ses Ober­pfalz. Die­ser Herz­schlag wurde beson­ders bei den wür­di­gen­den Wor­ten der Lau­da­to­ren deut­lich, denn die Band­breite der Geehr­ten reichte vom „Mut­ma­cher“, der sich erst vor einem Jahr in einer schwie­ri­gen Situa­tion sei­nes Hei­mat­ver­eins TSV Krum­men­naab an des­sen Spitze wäh­len ließ, bis zum „Ver­eins-Maier“, der seit Jahr­zehn­ten in sei­nem FC Alt­rand­s­berg ehren­amt­lich Ver­ant­wor­tung trägt.

Bereits zum neun­ten Mal wurde der BLSV-Ehren­amts­preis in Johan­nis­thal ver­lie­hen, wobei sie­ben der Preis­trä­ger von den Sport­krei­sen der Ober­pfalz und zwei von den Sport­fach­ver­bän­den nomi­niert wer­den. Die Ver­lei­hung mode­rierte Wal­ter Rosen­kranz, für die musi­ka­li­sche Umrah­mung sorgte das Duo „Straub-Zacher“. Die Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Ehren­gäste wie der Bezirks­rä­tin und Kul­tur­re­fe­ren­tin der Ober­pfalz, Kers­tin Rad­ler, sah Bezirks­vor­sit­zende Bar­bara Her­nes als Wert­schät­zung für die Ehren­amts-Elite im Sport, die mit viel Lei­den­schaft und Selbst­lo­sig­keit das soziale Mit­ein­an­der för­dere. So sei das Ehren­amt die „ulti­ma­tive Form der Demo­kra­tie“ und die Basis der Wer­te­ge­mein­schaft im orga­ni­sier­ten Sport.

Für die Erhö­hung der Sport­för­der­mit­tel bedankte sich Her­nes bei Bezirks­tags­prä­si­dent Franz Löff­ler, der die Ehren­amt­ler als die wah­ren Bot­schaf­ter einer funk­tio­nie­ren­den Gesell­schaft bezeich­nete. Denn sie jam­mern nicht und fra­gen nicht, was der Staat für sie tut, son­dern sie packen an und machen viel für die Gemein­schaft. Über­all dort, wo die Jugend in Ver­ei­nen ein­ge­bun­den ist, sei dies ein sta­bi­li­sie­ren­der Fak­tor in ihrer Lebens­ent­fal­tung. Gerade für diese oft jahr­zehn­te­lange Arbeit für den Sport­nach­wuchs dankte Löff­ler den ehren­amt­li­chen Funk­tio­nä­ren.

Von Zei­ten gro­ßer Her­aus­for­de­run­gen für Men­schen und Ver­eine sprach der 1. Bür­ger­meis­ter der Stadt Win­di­sche­schen­bach, Karl­heinz Bud­nik. Umso wich­ti­ger sei es, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Dies täten die Ehren­amts­preis­trä­ger mit viel Herz­blut und Lei­den­schaft nicht an der Fas­sade, son­dern an der Basis des Sport­sys­tems, und wür­den so zu Vor­bil­dern für Gene­ra­tio­nen. „Vor­bil­der, die uns inspi­rie­ren und unsere Hei­mat jeden Tag ein Stück rei­cher machen“, fügte die stell­ver­tre­tende Land­rä­tin des Land­krei­ses Neustadt/WN, Andrea Lang, hinzu. In den Ver­eins­ge­mein­schaf­ten för­dere der Sport viele Kom­pe­ten­zen: Sie geben der Jugend Per­spek­ti­ven und der älte­ren Gene­ra­tion ein sozia­les Umfeld. Und das Rück­grat der Ver­eine sei das Ehren­amt, so Lang.

300 000 Men­schen enga­gie­ren sich in Bay­ern ehren­amt­lich im Sport. „Sie sind die wah­ren Hel­den“, betonte BLSV-Prä­si­dent Jörg Ammon, der stolz auf die neue Rekord­marke von über 4,8 Mil­lio­nen Mit­glied­schaf­ten ver­wies. Er berich­tete von ers­ten Gesprä­chen über Eck­punkte eines baye­ri­schen Sport­ge­set­zes, das durch die Stär­kung der Bewe­gung vom Kin­der­gar­ten über die Grund­schule bis hin zu den wei­ter­füh­ren­den Schu­len auch Ent­wick­lun­gen wie bei den Auf­nah­me­prü­fun­gen für Poli­zei und Feu­er­wehr, die für immer mehr Jugend­li­che zu unüber­wind­ba­ren Hin­der­nis­sen wer­den, ent­ge­gen­wir­ken soll. So hoffte Ammon zur Feier des 80. BLSV-Geburts­tags im Som­mer in der Sport­schule Ober­ha­ching auf eine posi­tive sport­po­li­ti­sche Bot­schaft.     

Als „Jack­pot für die Amber­ger Sport­ge­mein­schaft“ bezeich­nete der Vor­sit­zende der Baye­ri­schen Sport­ju­gend im Kreis Amberg-Sulz­bach, Rein­hard Weber, Helga Powalla vom SC Ger­ma­nia Amberg, die ihre Ehren­amts-Kar­riere als Übungs­lei­te­rin für Kin­der­tur­nen beim TV Amberg begann. Seit 1981 lei­tet sie die Frau­en­gym­nas­tik beim SC Ger­ma­nia und zeigte ihre Lei­den­schaft für den Tanz­sport auch bei der Betreu­ung des Män­ner­bal­letts. Sie ist zudem 2. Vor­sit­zende in der Kampf­kunst­schule Amberg und Lei­te­rin der Trai­nings­gruppe „fit & sicher“ für Senio­ren. Auch hier zeigt sich das visio­näre Den­ken, das die Schwarz­gurt­trä­ge­rin (1. Dan) im Sport immer wie­der an den Tag legt. Zudem nutzte Powalla, die sich von 1987 bis 2023 auch als stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende der Baye­ri­schen Sport­ju­gend im Sport­kreis Amberg-Sulz­bach enga­gierte, oft­mals die Syn­er­gie­ef­fekte zwi­schen dem Ver­eins­sport und ihrer Arbeit im Schul- und Sport­amt zum Vor­teil für beide Sei­ten.

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